In den 1980ern sah es für die Wiesenweihen in Bayern ganz schlecht aus. Doch Dank des Einsatzes ehrenamtlicher Wiesenweihenschützer entwickelte sich seit Mitte der 90er Jahre das wichtigste Wiesenweihen-Vorkommen Deutschlands in Bayern.
Seit im Jahr 2014 erstmals in unserem Landkreis eine Brut von diesen eleganten Flugakrobaten festgestellt wurde, stellt sich auch die Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen dieser Verantwortung.
Die Wiesenweihe gehört zu den bodenbrütenden Arten und baut ihr Nest gerne in Getreidefelder. Die vordringlichste Aufgabe ist es deswegen, diese Brutplätze zu finden und zu schützen, damit sie bei der weiteren Feldarbeit keinen Schaden nehmen.
Diese Aufgabe übernimmt unser Mitglied Werner Keim. Er beobachtet nach der Ankunft der Vögel im Mai die bekannten Brutplätze. Die Schwierigkeit dabei ist nicht nur, dass dabei ein großes Gebiet überwacht werden muss, sondern es bedarf eines großen Maßes an Erfahrung und Geduld, um ein Nest ausfindig zu machen.
Steht fest in welchem Acker die Brut stattfindet, ist es an der Zeit, mit dem jeweiligen Landwirt zu sprechen, denn ohne seine Zustimmung sind die weiteren Schutzmaßnahmen schwierig. Bei den weiteren Beobachtungen geht es jetzt darum, den Brutbeginn festzustellen, um so den richtigen Zeitpunkt für den Gelegeschutz zu finden.
Schließlich werden die jungen Wiesenweihen noch mit dem Ring der Vogelwarte Radolfzell versehen.
Hier können sie mehr über den Schutz dieser fantastischen Vögel erfahren:
https://www.lbv.de/naturschutz/artenschutz/voegel/wiesenweihe/
Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Saison ist außerdem ein ausreichendes Futterangebot. Wiesenweihen sind Greifvögel, zu ihrer Nahrungsgrundlage gehören zum Beispiel Mäuse, Eidechsen und größere Insekten. Diese finden die Weihen vor allem an Wegränder oder ähnlichen Strukturen mit entsprechender Vegetation.
Zu frühes Mulchen dieser Lebensräume schmälert somit auch das Beuteangebot dieser seltenen Greifvögel.
Des Weiteren sind Wiesenweihen äußerst störungsempfindlich, so dass jegliche Bedrohung zur Nestaufgabe führen kann. Ein Aufsuchen der Nester ist daher dringlichst zu unterlassen, dies wäre ein Verstoß gegen das Artenschutzgesetz. Bei einem Brutverdacht sollten umgehend die Betreuer, die Untere Naturschutzbehörde oder die Gebietsbetreuerin kontaktiert werden.
Gebietsbetreuung:
Tel.: 09831/ 516 98 30 Mobil: 0172 76 91 031
Bernhard Langenegger Tel.: 0179/2026726