Der Steingraben zwischen Laubenzedel und Büchelberg nordwestlich von Gunzenhausen ist ein wichtiges Trittsteinbiotop zwischen dem bayernweit bedeutsamen Wiesenbrütergebiet „Wiesmet“ oberhalb des Altmühlsees und den Feuchtwiesen unterhalb von Gunzenhausen.
Bereits seit dem Jahr 1999 werden unter Federführung des Landschaftspflegeverbands Mittelfranken Flächen angekauft, naturnah umgestaltet und extensiv bewirtschaftet.
Die Projektpartner sind dabei die Stadt Gunzenhausen, der Landesbund für Vogelschutz, der Lions-Umweltschutzfonds, der örtliche Wasserzweckverband und die Wildlandstiftung. Selbstverständlich werden die Pflege- und Bewirtschaftungsmaßnahmen mit den Landwirten vor Ort durchgeführt.
Inzwischen konnte die Steingrabenaue auf einer Länge von ca. 2 km fast durchgehend naturnah, umgestaltet werden. Vor allem durch Uferaufweitungen und Flachmulden wurden die Flächen für Wiesenbrüter interessant gestaltet.
Darüber hinaus wurde in Zusammenarbeit mit allen Projektbeteiligten ein Besucherlenkungskonzpet erarbeitet. An mehreren markanten Eingangspunkten ins Gebiet weisen nun einfache Schilder mit Verhaltensregeln auf die Störempfindlichkeit des Gebiets und seiner Bewohner hin. Zudem wird an einem zentralen Infopunkt zwischen den Weihern über die Bewohner der Steingrabenachse informiert.
All diese Maßnahmen haben bereits zu naturschutzfachlichen Erfolge geführt. So konnte der Storchenhorst im benachbarten Laubenzedel nach 37-jähriger „Abstinenz“ wieder dauerhaft besetzt werden und das sogar mit Bruterfolg. Die Grünlandbereiche im Steingraben stellen dabei einen wichtiges Nahrungsrevier dar.
Aber auch stark gefährdete Arten wie Kiebitz, Bekassine, Wiesenpieper, Braunkehlchen und Blaukehlchen sind inzwischen wieder heimisch geworden. Und auch die hochgradig gefährdete Vogel-Azurjungfer, eine Libellenart, ist wieder an diesem naturnahen Fließgewässer anzutreffen. Darüber hinaus finden sich seltene Schmetterlinge, Heuschrecken und Pflanzen, zum Beispiel der Wiesenknopf, die Flockenblume und der Schwalbenschwanz.