Die Wiesenweihe

Mit dem Fernglas beobachte ich das Feld. Die Tage davor hab ich schon die Wiesenweihen bei ihrem spektakulären Balzflug beobachten können. Das Männchen übergibt dem Weibchen eine Maus in der Luft. Das Auto bietet mir ein gutes Versteck, würde ich auf dem Feld stehen, wäre ich für die Wiesenweihe ein Feind. Sie würde nicht wiederkommen und sich ein anderes Feld für ihre Brut suchen. Ich schau genau dem Weibchen zu, ich darf sie jetzt nicht aus den Augen lassen. Und da, sie stürzt sich in das Feld, fast senkrecht und verschwindet schnell darin. Jetzt muss ich mir die Stelle gut merken. Dort ist vermutlich ihr Nest. In den nächsten Tagen beobachte ich die Stelle immer wieder. Es wird immer klarer, dass die Wiesenweihen dort brüten. Ich ermittle den Landwirt und er ist einverstanden mit unserer Schutzbemühungen. Mit meinem Kollegen stellen wir den Schutzzaun um das Nest herum auf. Es wird fest verankert, die Metallhaken abgezählt, keiner soll später vergessen werden. Die Küken sind noch sehr klein. Wenn die Jungvögel 33 Tage alt sind, können wir den Zaun wieder abbauen. Ich beobachte noch regelmäßig des Nest, aber nur von der Ferne. Die gewonnen Daten trage ich ein und schicke sie am Ende an die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes. Aus meinem Nest sind jetzt 4 große, schöne Wiesenweihen ausgeflogen. Ich hoffe sie kommen nächstes Jahr wieder.