Schwalben und Mauersegler

Unsere Schwalben brauchen Ihre Hilfe

Rauchschwalbe (Foto: Z. Tunka)
Rauchschwalbe (Foto: Z. Tunka)

Schwalben galten schon immer als Glücksbringer. Schwalben, die am Haus brüten, bedeuten im Volksglauben Schutz vor Unwetter. Doch den Schwalben geht es immer schlechter! Wir haben für Sie viele Tipps zusammengestellt, wie Sie den Glücksbringern auch am eigenen Haus helfen können.

 

Rauch- und Mehlschwalben sind Kulturfolger und damit an menschliche Siedlungen als Lebensraum gebunden. Beide Schwalbenarten bauen ihre Nester an Fassaden.

Sie verwenden dazu lehmige Erde, die sie in Pfützen sammeln und mit Speichel zu einer festen Masse verkleben. Schwalbennester sind durch das Bundesnaturschutzgesetz ganzjährig geschützt. Sie dürfen auch in der Zeit, wenn die bedrohten Vögel in Afrika überwintern, weder beschädigt noch zerstört werden.

 

 

Mehlschwalbe (Foto: Z. Tunka)
Mehlschwalbe (Foto: Z. Tunka)

Durch modernen Hausbau mit Flachdächern oder glattem Verputz werden die Nistmöglichkeiten für die Schwalben stark eingeschränkt. Aus Angst vor Kotspuren an den Wänden werden Schwalben auch bei Nestbauversuchen verscheucht oder gar ihre Nester zerstört. Dabei lässt sich die Verschmutzung mit der Anbringung eines schrägen Kotbretts ca. 50-70 cm unterhalb der Nester ganz einfach dauerhaft vermeiden. Das Brett ist dann farblich ganz leicht an die neue Fassade anzupassen.

Als Kulturfolger sind unsere Schwalben stark auf die Unterstützung durch uns Menschen angewiesen. Außer an Nistplätzen mangelt es den Schwalben bei uns auch an Nahrung. Durch Versiegelung der Landschaft und den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln gehen die Vorkommen an Insekten stark zurück. Auch finden die Tiere in stark versiegelten Wohngebieten meist kein Baumaterial für neue Nester. Tun Sie deshalb unseren Schwalben einen Gefallen und bringen Sie künstliche Nisthilfen an!

 

In den letzten 100 Jahren sind die Schwalben immer seltener geworden. Warum also der alten Tradition, den Schwalben Unterschlupf zu gewähren, nicht neuen Auftrieb geben? Sie können uns dabei tatkräftig unterstützen.

 

So können Sie unseren Schwalben helfen

  • Schauen Sie, wo Schwalben in Ihrer näheren Umgebung vorkommen.
  • Halten Sie die von den Schwalben aufgesuchten Lehmpfützen während längerer Trockenperioden mit Wasser feucht.
  • Stellen Sie ein flaches Becken mit feuchtem Lehm auf.
  • Bringen Sie künstliche Nester an.
  • Falls nötig, bringen Sie ein Kotbrett 50 cm unterhalb der Nester an.
  • Wecken Sie bei Ihren Mitmenschen die Sympathie für diese außergewöhnlichen Vögel.

 

Mauersegler - Die Luftkünstler

Mauersegler (Foto: Z. Tunka)
Mauersegler (Foto: Z. Tunka)

Mauersegler verbringen fast ihr ganzes Leben im Flug und schlafen sogar in der Luft: Anpassung an das Leben im Luftraum in Perfektion.

Im Gegensatz zu anderen Zugvögeln haben sie kein angestammtes Winterquartier, sondern sind stets dort zu finden, wo die günstigsten Witterungs- und Nahrungsverhältnisse herrschen. Die Tiere sind nicht mit Schwalben verwandt, obwohl sie ihnen ähnlich sehen.

Der Mauersegler, ursprünglich ein Felsbrüter, wurde im Laufe der letzten Jahrhunderte immer mehr zum Bewohner menschlicher Siedlungen.

 

In älteren, unsanierten Gebäuden finden Mauersegler viele Zugänge zu Dachhohlräumen oder Ähnlichem. Hier bauen sie ihre Nester. Als ortstreuer Vogel kehrt er noch viele Jahre in die Gegend seines Brutplatzes zurück.

Durch die Sanierung von Gebäuden werden die Zugänge nun aber häufig verschlossen oder Dachräume zu Wohnraum ausgebaut. Jetzt leidet der Mauersegler unter Wohnungsnot und braucht unseren Schutz. Denn findet er an diesen Stellen keine Nistplätze mehr vor, verschwindet er langsam aus unseren Städten und Dörfern.

 

Neue Nistplätze in Dachüberständen

Mauersegler als Mitbewohner unter ihrem Dach sind eine saubere Sache. Menschen haben oft die unbegründete Sorge, dass die Vögel unter ihrem Nistplatz die Hauswände beschmutzen. Doch im Gegensatz zu den Schwalben hinterlassen Mauersegler keinen Dreck am Brutplatz. Um keine Feinde wie Marder anzulocken, reinigen die Eltern das Nest regelmäßig und entsorgen die Ausscheidungen ihrer Küken an einem anderen Ort.

In Dachüberständen lassen sich ohne viel Aufwand Nistmöglichkeiten für Mauersegeler integrieren. Die Dachbalken werden an der Unterseite verkleidet. An der Stirnseite wird ein Brett mit ovalen Einfluglöchern angebracht.

Sanierung historischer Gebäude

Die Sanierung unter Denkmalschutz stehender Gebäude nimmt oft sehr viel Zeit in Anspruch. Die Nistplätze der Mauersegler werden in dieser Zeit durch Baugerüste und Bauplanen versperrt. Damit das Gebäude in der Zeit der Sanierung als Brutplatz nicht verloren geht, können am Gerüst Ersatz-Brutplätze angebracht werden. Natürlich sollte bei der Sanierung des Gebäudes darauf geachtet werden, dass geeignete Niststellen erhalten bleiben oder neu geschaffen werden.

So helfen Sie dem Mauersegler

Mit ein paar einfachen Mitteln können Sie die Bedingungen für brütende Mauersegler erheblich verbessern. Mauersegler sind im Gegensatz zu Schwalben Höhlenbrüter.

Bringen Sie deshalb Mauersegler-Nistkästen an Ihrem Haus an. Bei einem Haus-Neubau oder einer Haussanierung können Sie gleich Nistmöglichkeiten integrieren. Lassen Sie sich hier von einem Experten beraten, denn Sie können auch für andere Arten etwas tun. Verwenden Sie keine giftigen Holzschutzmittel - Ihre neuen Untermieter reagieren darauf sehr empfindlich. Pflanzen Sie in Ihrem Garten einheimische Sträucher und Blumen. Sie bieten Nahrung für Insekten, die wiederum auf der Speisekarte Ihrer Mauersegler und Gartenvögel stehen.